Bild: KEYSTONE
Auf der ganzen Welt sind die Regeln bezüglich des Umgangs mit dem Coronavirus verschieden. Dass sich das nun auch auf die Fluggesellschaften auswirkt, hätten wir uns denken können. Dennoch führt es zu Verwirrung – hier eine Übersicht.
Masken im Flugzeug oder keine? Wie sieht's am Flughafen aus? Und muss ich an sonst etwas denken? Jeder, der bald eine Flugreise antreten möchte, wird zwangsläufig mit diversen Fragen konfrontiert werden. Um euch das Leben ein bisschen einfacher zu gestalten, haben wir die wichtigsten Fragen und Antworten gesammelt.
>> Coronavirus: Alle News im Liveticker
Am Flughafen Zürich wird der Betrieb Tag für Tag mehr hochgefahren. Es besteht ein umfassendes Hygienekonzept, welches die Social Distancing Regeln gewährleisten soll. Auf dem ganzen Gelände stehen diverse Desinfektionsmittelspender, Bodenmarkierungen stellen das Einhalten des Abstandes sicher, Plexiglasscheiben an den Schaltern schützen Gäste und Flughafenmitarbeiter.
Mitarbeiter, welche aufgrund ihrer Arbeit den Sicherheitsabstand nicht einhalten können (beispielsweise Zollbeamte), sind angewiesen, Masken zu tragen. Der Flughafen Zürich und auch der Flughafen Basel versichern desweiteren, diverse Stellen immer wieder zu desinfizieren und zu reinigen.
An den Flughäfen gelten die gleichen Regeln wie in der ganzen Schweiz: Der Mindestabstand von 2 Metern und die Hygienevorschriften müssen eingehalten werden.
Für alle Privilegierten: Diverse VIP-Lounges sind vorübergehen geschlossen. An beiden Flughäfen.
In vielen Ländern wird ein Gesundheitscheck mittels Fiebermesser bei der Ankunft vorgeschrieben – jedoch nicht am Flughafen Zürich. Zurzeit ist es egal, von welchem Land ein Passagier einreist – der Gesundheitszustand wird nicht überprüft.
Auch beim Abflug schreibt der Flughafen Zürich keine Gesundheitschecks vor – es kann jedoch einer am Gate erfolgen. Dies entscheidet die Airline oder das Zielland, welches angeflogen wird. Die Informationen erfolgen durch die betreffenden Airlines.
Am Flughafen Zürich wird das Tragen einer Maske empfohlen – es besteht aber keine Tragepflicht. Schutzmasken solltest du bestenfalls selbst mitbringen, oder du kaufst sie in den Shops und an Hygieneautomaten vor dem Flug.
Am Flughafen Basel ist das Tragen einer Schutzmaske obligatorisch.
So unterschiedlich wie die Vorschriften pro Land sind, sind sie auch pro Fluggesellschaft. Die SWISS beispielsweise empfiehlt ihren Gästen, eine Schutzmaske während des ganzen Fluges zu tragen. Es ist jedoch keine Vorschrift und daher freiwillig. Für den Notfall hätte die SWISS einzelne Masken an Bord, heisst es auf eine Anfrage von watson.
swiss.com
Jedoch wird empfohlen, sich über die Vorschriften des Ziellandes zu informieren. In Deutschland beispielsweise gilt eine Maskenpflicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln – da wäre es also gut, wenn man sich entsprechend vorbereiten würde.
Bei der Ankunft in Zürich koordiniert die Polizei in Zusammenarbeit mit der Crew das Aussteigen, meist können Gruppen von 20 Menschen gleichzeitig das Flugzeug verlassen, heisst es auf eine Anfrage bei SWISS.
Beim Einsteigen werde kurz die Identität jedes Passagiers kontrolliert, hier werde die 2-Meter-Regel eingehalten. Dadurch werde gewährleistet, dass beim Einsteigen keine Ansammlungen entstehen.
Während des Fluges ist die grösste Debatte, ob die Mittelsitze freigehalten werden sollen, um den nötigen Abstand zwischen den Passagieren gewährleisten zu können.
Das Leerlassen der Mittelreihe ist in der Schweiz nicht vorgeschrieben. bild: shutterstock
Das würde für die meisten Airlines natürlich einen Umsatzausfall bedeuten, wenn sie die Ticketpreise nicht erhöhen – nicht gerade profitabel. Deshalb werden die meisten Airlines wohl auf diese Massnahme verzichten, solange sie nicht zwingend vorgeschrieben wird.
Die Lufthansa hat dieses Vorgehen für Flüge aus Deutschland vorgeschrieben – jedoch für Flüge nach Deutschland nicht. Die SWISS verzichtet ebenfalls auf das Freilassen der Nachbarsitze. Durch das Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung bestehe ein ausreichender Gesundheitsschutz.
Oft wird über die Luftqualität in Flugzeugen gesagt, es seien pure Virenschleudern. Gemäss SWISS ist dies aber nicht der Fall.
swiss.com
Ein Flugzeugengineur erklärt, wie das Lüftungssystem die Luft innerhalb von 3 Minuten säubert.
Der Flugzeughersteller Airbus hat sich auch zu diesen Vorwürfen geäussert. Das Belüftungssystem diverser Maschinen ist sehr komplex und sorgt für eine sehr saubere Luft und ein geringes Infektionsrisiko an Bord. Die Luft in der Kabine werde alle zwei bis drei Minuten erneuert. «Die Luft im Flugzeug ist bei der Landung sauberer als nach dem Schließen der Türen beim Start», sagt Airbus-Chef-Ingenieur Jean-Brice Dumont. Partikel wie das Coronavirus können nach Angaben von Airbus mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,97 Prozent aus der Luft entfernt werden.
«Am Prozess der Essensausgabe wurden keine Änderungen vorgenommen und die Serviceabläufe finden wie bis anhin statt», sagt Elena Stern, Mediensprecherin der SWISS. «Wir empfehlen unseren Crews jedoch im direkten Kundenkontakt Masken zu tragen. Identisch und bisher konstant sind die Einschätzungen der medizinischen Fachleute der Weltgesundheitsorganisation WHO, des Bundesamtes für Gesundheit BAG, des medizinischen Krisenstabes der Lufthansa Gruppe und von SWISS Medical Services: An Bord von Flugzeugen ist im normalen Arbeitskontext (üblicher Kontakt mit Passagieren) und aufgrund der Belüftungssituation eine SARS CoV2 Übertragung unwahrscheinlich.»
Die Shops und Restaurants am Flughafen Zürich haben geöffnet.
Welche Destinationen vom Flughafen Zürich angeflogen werden, findest du hier.
Und wenn du dir noch zu unsicher bist, um eine internationale Reise anzutreten, bietet unser Land viele Möglichkeiten, die Sommerferien hier zu verbringen. Du hast aber noch keine Ideen und brauchst einen fixfertigen Urlaubsplan? Kein Problem, den haben wir für dich bereits vorbereitet: